Höchste Genauigkeiten im Felslabor Mont Terri erreicht


Das Felslabor Mont Terri in St. Ursanne, das zur Erforschung des Opalinustons als mögliches Wirtgestein zur Lagerung radioaktiver Abfälle dient, braucht ein hochgenaues Vermessungsnetz. Das Labor befindet sich 300 m unter der Erdoberfläche und 1.5 km vom Tunnelportal der A16 (Transjurane) entfernt. Seit dem Jahr 2007 wird das Felslabor Mont Terri vermessungstechnisch auf geologische Deformationen hin überwacht. Aufbauend auf die hochpräzis bestimmten Vermessungspunkte werden weitere Vermessungsarbeiten durchgeführt, die für einige der laufenden und zukünftigen Experimente von grosser Wichtigkeit sind. Die geodätischen Grundlagemessungen finden alle zwei Jahre statt. Seit 2011 ist das Institut Vermessung und Geoinformation (IVGI) der FHNW für die Messung des Grundlagenetzes in Zusammenarbeit mit der swisstopo zuständig.


Vom 13. bis 17. Mai 2013 fanden wiederum die umfangreichen Messungen und Auswertungen im Rahmen eines dreiwöchigen Blockkurses statt. Beteiligt waren 17 Studierende des 6. Semesters, welche durch weitere Mitarbeiter der swisstopo unterstützt wurden. In vier Gruppen aufgeteilt massen die Studierenden abwechslungsweise mit folgenden hochgenauen Messsystemen: Tachymetrie (TS30 und TM30), Nivellement (DiNi03), Kreisel (Gyromat 2000) und GPS/GNSS (Trimble 5700 und System 1200 von Leica). Bei der anschliessenden Auswertung wurde nachgewiesen, dass die Punkte im Laborbereich in der Lage mit einer Genauigkeit von 1.5 mm und in der Höhe auf 0.25 mm genau bestimmt werden konnten (gesamte Tunnellänge: 4.3 km). Dies ist ein bisher unübertroffener Genauigkeitswert, welcher in Zukunft noch kleinere als bisher mögliche geologische Verschiebungen (im Millimeter-Bereich) nachzuweisen vermag. Veränderungen sind bis heute insbesondere im Bereich einer geologischen Störzone inmitten des Felslabors und beim Ausbruch von Tunnels und Nischen, in welchen die vielen Experimente durchgeführt werden, feststellbar. Ein spezieller Dank geht an dieser Stelle an die Mitarbeiter der swisstopo und insbesondere an den Site Manager vor Ort, Thierry Theurillat und dem Tiefbauamt des Kantons Jura (Pascal Mertenat und Daniel Stadelmann), welche die Messkampagne mit viel Engagement und Goodwill unterstützt haben.
Die nächste Messkampagne ist im 2015 geplant, wo eine weitere Netzerweiterung durch den bestehenden Lüftungsschacht (Ablotung) geplant ist und somit eine noch höhere Genauigkeit erreichbar sein soll.

Weitere Informationen können auf der Webseite der FHNW/IVGI zum Projekt Deformationsmessungen Felslabor Mont Terri ab August 2013 entnommen werden. http://www.fhnw.ch/habg/ivgi/studienarbeiten/mont-terri