Das IVGI am TecDay an der Kanti Uster

Abb. 1: Schülerinnen und Schüler bei der Aufnahme und Kartierung von Lautstärkemessungen
Am 20. Mai war das Institut Vermessung und Geoinformation (IVGI) einmal mehr unterwegs an einen TecDay der Schweizerischen Akademie für Technik und Wissenschaft (SATW). Die TecDays der SATW sind ein Gefäss zur Förderung technischer und naturwissenschaftlicher Interessen bei Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe. Das IVGI führt im Rahmen der TecDays jeweils ein Unterrichtsmodul zum Thema „Lärmverschmutzung“ durch. Dieses Mal ging die Reise an die Kantonsschule in Uster. Dort erwarteten uns 17 junge Schülerinnen und Schüler, die nach einer kurzen Präsentation zur Einführung der Lärmverschmutzungsthematik trotz nass-kaltem Wetter mit ihren Smartphones, einer Gratis-dB-Messapp und der IVGI-Lärmapp ausgerüstet, tapfer draussen Lärmmessungen rund um das Schulhaus vornahmen und kartierten.Das Resultat – die Lärmkarte aus der IVGI-Lärmapp (Abb. 2) – zeichnet ein klares Bild der akustischen Dynamik rund um das Schulgelände: Während der Verkehr auf den Strassen für ein beträchtliches Lärmaufkommen sorgt, liegen die Gebäude der Kanti Uster relativ ruhig, in einer Parkanlage.
Abb. 2: Lärmkarte aus der IVGI-Lärmapp für die Kanti Uster (www.see--you.ch/decibel/viewer, Hintergrund: OpenStreetMap Contributors 2015)

Am Ende des Moduls durften die Teilnehmenden noch ihre Einschätzungen zur Lärmbelastungsproblematik abgeben: Nur zwei Teilnehmenden war „Lärmverschmutzung“ bereits vor dem TecDay ein Begriff und den wenigsten war bekannt, dass sie mittels einer geeigneten App über das Mikrofon ihres Smartphones Lautstärken (je nach App mit eingeschränkter Zuverlässigkeit) messen können. Einige waren überrascht, dass dauernde Lärmbelastung negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann und wie viele Menschen in der Schweiz von schädlichem Strassenlärm betroffen sind. Am meisten beeindruckt hat die Teilnehmenden aber das Resultat ihrer Lautstärkenschätzungen im Rahmen der Themaeinführung: Während Geräusche wie das Ticken einer Uhr, der Pinselstrich auf Papier, das Schneiden von Papier oder Händewaschen (Geräusche bis 60dB) eher leiser wahrgenommen wurden als sie tatsächlich sind, wurden die lauten Geräusche, wie Staubsaugen oder das Hämmern einer Schlagbohrmaschine über ihren effektiven dB-Werten eingeschätzt. Die Rückmeldungen zeigten auch, dass die jungen Teilnehmenden (Durchschnittsalter 13 Jahre) gemäss eigener Einschätzung gut mit einem gewissen Lärmaufkommen umgehen können.
(Gleichwohl: Auch wenn jüngere Menschen das Gefühl haben, besser mit Lärm umgehen zu können, stellt auch für sie Lärmbelastung auf die Dauer ein Gesundheitsrisiko dar (Fachstelle Lärmschutz Kanton Zürich, http://www.laermorama.ch/m6_machtlaermkrank/index-m6.html, 20.05.2015)).