Studierende berichten: Geomatik studieren? Mein erstes Semester im Bachelor in Geomatik

Du weisst nicht, ob du das Studium zum Geomatikingenieur / zur Geomatikingenieurin starten sollst oder nicht? In den folgenden Zeilen kannst du lesen, wie ich meinen Start ins Studium und das gesamte erstes Semester erlebt habe. Mit einer gewissen Selbstdisziplin geht das dann auch ohne schlaflose Nächte.

Aller Anfang ist schwer! So sagt es das alte Sprichwort, doch es trifft bei weitem nicht immer zu. So auch nicht bei meinem Start in das Studium. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich am 17. September 2018 wieder einmal ein Schulhaus betrat und mich auf die Suche nach dem richtigen Vorlesungssaal machte, wo ich tatsächlich auch einige bekannte Gesichter aus der Berufsschule sichtete. Am Morgen bekamen wir zuerst allgemeine Infos für alle neuen Studierenden der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik. Dank unterschiedlichen Farben der Namensschilder fand ich in den Pausen sehr schnell heraus, wer alles zu den Geomatikstudierenden gehört. Es entwickelten sich nach den üblichen Kennenlernfragen bereits sehr interessante Gespräche, hauptsächlich natürlich über die Geomatik. Am Nachmittag waren dann nur noch die 14 Geomatiker/Innen zusammen unterwegs und wir schauten uns unsere Räumlichkeiten an. Anschliessend an den offiziellen Teil wurden wir mit Grill und Bier auch noch von den Semestern ob uns herzlich willkommen geheissen. Bereits da war zu spüren, dass die wenigen Geomatikstudentierende auch semesterübergreifend ein sehr gutes Verhältnis pflegen.
Während dem Unterricht wird aufmerksam zugehört und Notizen gemacht
Am Dienstag ging es dann los mit der Schule, schliesslich sind wir alle gekommen um etwas zu lernen. Ein wenig misstrauisch darüber, dass wir meistens mindestens vier Lektionen am Stück dasselbe Fach unterrichtet bekommen, war ich doch überrascht, wie schnell die Zeit dabei vergeht. Je länger die Woche dauerte, desto berufsspezifischer wurden auch die Fächer. Von trockener Mathematik, Physik und Englisch gingen wir über zur geodätischen Messtechnik, GIS Grundlagen und verschiedenen Teilen der Informatik. In dieser ersten Woche liefen eigentlich alle Fächer gleich ab. Zuerst gab es eine Vorstellungsrunde, dann die Infos über den Inhalt des Fachs, eine Terminübersicht für das gesamte Semester, gefolgt von Anweisungen für die Zwischenprüfungen und wenn noch ein wenig Zeit übrig war, begannen wir tatsächlich doch noch mit dem Unterricht. So war mein Kopf bis Ende Woche voll mit Infos, die ich später sowieso wieder nachlesen musste, weil ich nicht mehr wusste, welcher Dozierender welche Regeln aufgestellt hatte.
Dank der kleinen Klasse lernten wir uns sehr schnell besser kennen und es entwickelte sich bald eine tolle Klassendynamik. Diese half dann auch, als nach vier Wochen bereits die ersten Prüfungen geschrieben werden mussten und wir unsere Zusammenfassungen austauschten um herauszufinden, ob auf der eigenen nicht doch etwas vergessen ging. Diese handgeschriebenen A4-Blätter dürfen jeweils an die Prüfung mitgenommen werden und sind eine sehr effiziente Vorbereitungsart.
So sehen die Zusammenfassungen für die Prüfungen aus

Mit der Zeit bildete sich bei mir ein immer ähnlicher Tagesablauf. Nach der Schule stand erst mal Erholung bei Sport oder Musik an und anschliessend setzte ich mich meist nochmals an den Schreibtisch. Im Normalfall gab es nicht mehr sehr viel zu erledigen. Ich kann mich nur an eine ziemlich intensive Woche erinnern, in der einige Prüfungen und dementsprechend auch Zusam-menfassungen zu schreiben waren. Andere Wochen waren sehr locker und so konnte ich den Stu-dentenausgang oder die WG-Partys ohne schlechtem Gewissen immer reichlich geniessen ;)
Viel zu früh begannen die Dozierenden bereits von den Semesterprüfungen zu sprechen und tatsäch-lich nahten diese überraschend schnell. Da diese in der zweiten Woche nach den Weihnachtsferien stattfanden, war in der freien Zeit ausreichend Zeit, um die letzten Zusammenfassungen zu schreiben. In der Woche zwischen Ferien und Prüfungen bekamen wir vom Mathedozenten in der Projektwoche noch zusätzlich Zeit, um für die Matheprüfung zu üben. So konnte ich dann bestens vorbereitet und mit guten Vornoten im Gepäck ziemlich relaxed zu den drei Semesterprüfungen erscheinen. Wir schrieben zwischen Montag und Mittwoch je eine pro Tag und waren danach wieder entlassen. Direkt nach den Prüfungen wurde natürlich immer noch ein wenig über die Resultate diskutiert. Das ändert sich also auch im Studium nicht… Da wir jeweils noch den ganzen Nachmittag frei hatten, unternahmen wir immer noch etwas, bevor ich zuhause nochmals den Stoff für den jeweils nächsten Tag durchging. Bereits zwei Wochen nach den Semesterprüfungen bekamen wir die Semesternoten per Post zugesandt.
Bei einer WG-Party  entsteht auch mal ein
Klassenfoto.

Nach dem ersten Semester kann ich überzeugt sagen, dass es eine sehr gute Entscheidung war, mich für das Geomatikstudium anzumelden. Natürlich war die Motivation nicht jeden Tag gleich gross. Grundsätzlich ist der Unterricht aber sehr abwechslungsreich und die Dozierenden sind extrem interessiert daran, uns möglichst viel Wissen mitzugeben. Wenn man ihre Aufgaben immer erledigt, kommt man mit dem Stoff gut nach. So kann man am Ende das Semester erfolgreich abschliessen und entspannt ins zweite Semester starten.

Autorin: Maria Grünenfelder, Studentin im 2. Semester