Studierende berichten: Messpraktikum – Auf Draht sein mit der 1-Personen-Tachymetrie

Die Aufnahme von digitalen Geländemodellen hat sich in den letzten Jahren durch die Robotik Technologie revolutioniert. Durch die 1-Personen-Tachymetrie lassen sich Arbeitsabläufe auf dem Feld effizienter und kostengünstiger gestalten. Im Rahmen eines messtechnischen Praktikums vertieften 13 Studierende aus dem 2. Semester des Bachelor-Studiengangs Geomatik an der FHNW ihr Wissen und Können im Bereich dieser modernen Technologie.
Um die Aufnahmegrundsätze für das Erstellen eines digitalen Geländemodells kennen zu lernen, tauschten 13 Studierende mit ihren Betreuungspersonen für einmal den Hörsaal gegen Wanderschuhe. Das Praktikum im Fach Geodätische Messtechnik fand ausnahmsweise nicht auf dem Campus-Areal statt. Stattdessen ging es mit dem Auto in Richtung Passwang zum Vogelberg. Der beliebte Ausflugsberg im Kanton Solothurn nahe der Kantonsgrenze zu Baselland bot für das Praktikum perfekte Voraussetzungen.



Bei perfekten Bedingungen wurde mit dem Leica Nova MS60 ein digitales Geländemodell aufgenommen (Bild Simon Abächerli)

Bei bestem Frühlingswetter starteten die Studierenden in den Arbeitstag. In mehreren Gruppen ging es darum, in der idyllischen und hügeligen Gegend ein digitales Terrain-Modell zu erstellen. Dabei standen mehrere Leica Nova MS60 als Arbeitswerkzeuge zur Verfügung. Der Schwerpunkt lag aber nicht bei der Aufnahme, sondern bei der Vertiefung und Beherrschung eines «1-Personen-Tachymetrie-Systems».
Moderne High End-Totalstationen mit motorisierten Achsen sind oft mit Systemen zur automatischen Zielerfassung und Zielverfolgung ausgestattet. Die Totalstationen lassen sich dadurch alleine per Feld-Controller und 360-Grad Prisma steuern. Die Technologie verdoppelt für viele simple Messaufgaben die Produktivität vor Ort, da keine zwei Personen mehr erforderlich sind.

Dank Feld-Controller und 360-Grad Prisma – Moderne High End-Totalstationen lassen sich per 1-Personen-Tachymetrie steuern (Bild Daniel Cadonau)
Die Praktikumsleiter David Grimm und Reto Stibler standen den Teilnehmenden mit Rat und Tat zur Seite. Eifrig wurden alle verfügbaren Messfunktionen in dem überragenden Instrument ausprobiert. Ein grosser Teil der Studierenden war bereits mit den Leica Robotic Totalstationen vertraut. Trotzdem fand man immer wieder weitere Einstellungen und Gadgets um den Arbeitsfluss zu optimieren.

Nach der getanen Arbeit stand am Nachmittag der gesellige Teil auf der Tagesordnung. Bei einem nahen Grillplatz offerierte das Institut ein einfaches aber feines Mittagessen, welches allen Studierenden ein Lachen ins Gesicht zauberte.


Beim Mittagessen ging es um die Wurst! (Bild Simon Abächerli)

Mit einem Rucksack reich an Erfahrungen kehrten die Teilnehmenden am frühen Abend nach Muttenz zurück. Neben müden Beinen und sonnenverbrannten Gesichtern brachten die Studierenden auch neues, handfestes Wissen mit nach Hause. Das Potenzial von Robotik-Systemen ist in der ganzen Volkswirtschaft immens. Auch in der Vermessungsbranche bietet die Ein-Personen-Tachymetrie ein ganz neues Erlebnis im Bereich der Mess-Technologie. Durch den Fortschritt lässt sich effizient Zeit und Kosten sparen – die zwei wohl wichtigsten Ressourcen unserer sich ständig und immer schneller verändernden Welt.
Autor: Silvan Glaus, Student Geomatik im 2. Semester