Ist Schwanden bei Brienz sicher?

In den letzten Jahren hat sich das Bergsturzgebiet "Schwanderbärgli" in Schwanden bei Brienz, wenn auch nur wenig jedoch stetig in Richtung Tal bewegt (2 cm pro Jahr). Im Rahmen eines Blockkurses im Fach Ingenieur-Geodäsie wurde das Gebiet vom 16. – 21.05.2016 von neun Studierenden des 6. Semesters der FHNW und drei Studierenden des 4. Semesters der HTW Dresden erneut vermessen.
Die Studierenden des 6. Semesters und die Kursleitung

Ziel des Auftrages war es, mittels eines umfangreichen Deformationsnetzes das Verhalten des Bergsturzgebietes seit der letzten Vermessung im 2014 zu bestimmen. Dieses umfasst eine Grundfläche von 30 ha mit einer bewegten Masse von rund 7 Mio. m3. Im Vordergrund standen vor allem die weitgehend selbstständige und umfangreiche Planung, Ausführung sowie prov. Datenaufbereitung und Auswertung, was eine gute Teamarbeit und Kommunikation zwischen den Gruppen voraussetzte. Ähnlich wie im Jahr 2014 kamen modernste Messtechnologien wie das GNSS-System Viva und die Multistation MS50 von Leica Geosystems sowie das DiNi03 von Trimble zum Einsatz, welche präzise Messresultate garantierten. Zusätzlich wurde im Gebiet "In Brichen" die imposante Schwergewichtsmauer mittels des Laserscanners P20 (ebenfalls von Leica Geosystems) und mit dem Scan-Modul der MS50 erfasst.


Tachymertrische Messungen von Schwanden

Aufnahmen unterhalb der Schwergewichtsmauer
In der darauffolgenden Woche wurde die Datenauswertung an der FHNW in Muttenz durchgeführt, um die dreidimensionalen Bewegungen seit 2014 zu bestimmen und zu analysieren. Die in den letzten Jahren festgestellten Verschiebungen von 2 cm pro Jahr konnten auch in der Periode 2014-2016 bestätigt werden. Es ist beruhigend für die Schwandner Bevölkerung, dass keine Zunahme der Geschwindigkeit feststellbar ist.
Aktuelle Resultate und die vollständige Projektbeschreibungen sind auf der neu erstellten Website, die momentan noch in Bearbeitung ist, ab Mitte Juli 2016 zu finden.
Mit dabei waren: Remo Ackermann, Philippe Brand, Peter Buchmann, Thomas Felder, Marc Keller,  Marco Lang, Chantal Schild, Stefan Schönenberger, Jonathan Senn (FHNW Muttenz), sowie Julia Aurisch, Kristin Böttcher und Tom Weichold (HTW Dresden) unter der Leitung von Peter Mahler.