Studierende berichten: Exkursion Ausbau Nordumfahrung Zürich

Projektmanagement an einem Praxisbeispiel

Infopavillon
Studierende des Bachelorstudiengangs Geomatik beim Infopavillon

Was hat es mit diesem grossen Informations- Würfel in Regensdorf (ZH) neben der Container-Ansammlung der grossen Baustelle der dritten Röhre vom Gubrist auf sich? Genau, es ist der Infopavillon A1 der Nordumfahrung Zürich, welcher sogar auf Google Maps zu finden ist.
Wir, die Klasse G2017 (4. Semester), durften den Infopavillon im Rahmen des Projektmanagements nicht nur von aussen betrachten, sondern konnten die grosse Baustelle im Inneren des Pavillons miterleben. Mit Videos über die Planung, Durchführung bis hin zu weiteren Facts rund um den Bau der dritten Gubrist-Röhre zwischen Affoltern und Weiningen werden Interessierte im Infopavillon mit Informationen gefüttert. Mit mehr als 12 Plakaten und 4 Bildschirmen mit diversen Videos werden alle Gäste in die Nordumfahrung Zürich-Geschichte mit einbezogen. Ein Tunnelbau-Feeling ohne Staub und Dreck, wer hätte das gedacht.


ASTRA als Gesamtprojektleiter des Ausbaus Nordumfahrung Zürich, Vortrag von Paul Meili (Dipl. Bau-Ing. ETH)

Die Studierenden lauschen dem Vortrag von Paul Meili

Die Autobahnen in der Schweiz wurden Stück für Stück von den Kantonen gebaut und nicht im Voraus als gesamtes Netz geplant (z.B. ganze Strecke Basel- Zürich). Jeder Kanton hat verschiedene Teile gebaut, darum gab es verschiedene Probleme, wo Autobahnteile nicht mit den anderen verbunden waren.
Das Autobahnnetz im Raum Zürich zeigte verschiedene Lücken und die bestehende Infrastruktur der Nordumfahrung hatte ihre Belastungsgrenze erreicht (2 zweispurige Streifen, 120‘000 Fahrzeuge pro Tag).
Für den Ausbau der Nordumfahrung Zürich ist das ASTRA der Auftraggeber und übernimmt die Gesamtprojektleitung.
Im Detail wurden folgende Bauprojekte geplant und werden aktuell gebaut:
• Bau der dritten Röhre und im Anschluss Sanierung der zwei bestehenden Röhren des Gubristtunnels.
• Überdeckung der Autobahn in der Nähe des Katzensees (580m)
• Instandsetzung des Stelzen-Tunnels (380m)
• Lärmschutzmassnahmen auf der ganzen Strecke
• Verschiedene Wildkorridore (Tunnel + Überdeckungen)
Gesamtkosten des Projekts: ca. 1.550 Mia. CHF

Messtechnische Überwachung 3. Gubriströhre, Vortrag von Mario Studer, Leiter Ingenieurvermessung, BSF Swissphoto
Der zweite Vortrag wurde von Mario Studer präsentiert

Der zweite Vortrag, den wir geniessen durften, wurde vom Projektleiter Überwachungsmessungen, Mario Studer, präsentiert. Nach einer kurzen Firmenvorstellung der BSF Swissphoto präsentierte er uns ein paar Referenzprojekte u. a. die Bauherrenvermessung des Gotthardbasistunnels und ein Monitoringprojekt beim Hauptbahnhof Berlin. Danach kam er zum Projekt Nordumfahrung. Mario Studer erzählte uns vom Ablauf der Projektausschreibung, über das Vorgehen der Offertbearbeitung- und -kalkulation bis hin zur Projektbearbeitung, den ganzen Ablauf dieses Projektes. Die Leistungen, welche die BSF Swissphoto bei der Nordumfahrung erbringt, sind u. a. Gebäudeüberwachung von angrenzenden Gebäuden, SBB-Gleisüberwachungen sowie Lärm-&Erschütterungsmessungen. Schlussendlich bekamen wir noch einen Einblick in die Echtzeitdaten des Monitorings mit vielen unterschiedlichen Sensoren via dem passwortgeschützten Webportal.

Autoren: Fiona Tiefenbacher, Raphael Hubler, Enea Gentilini
Fotos Simon Abächerli
(Studierende Bachelorstudiengang Geomatik 4. Semester)