Es wird intensiv geforscht im Felslabor Mont Terri in St. Ursanne, welches sich 300 m unter der Erdoberfläche und 1200 m vom Südportal des gleichnamigen Autobahntunnels entfernt befindet. Es dreht sich hier alles rund um den Opalinuston als mögliches Wirtgestein zur Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz und neu auch um die CO2-Speicherung. Dazu braucht es u.a. ein hochgenaues Grundlagen- und Deformationsnetz, welches seit 2007 besteht und regelmässig (alle 2 Jahre) in Zusammenarbeit mit der swisstopo überprüft und erweitert wurde. Es dient einerseits als Grundlage für die Georeferenzierung von Experimenten, welche einen geodätischen Bezug in Form von dreidimensionalen Koordinaten brauchen und andererseits als Deformationsnetz, damit kleinste Bewegungen im Fels, sei es natürlich oder künstlich erzeugt, detektierbar sind; letzteres begründet die hohe Präzision, die gefordert wird.
Das Felslabor brauchte mehr Platz. Darum wurde im 2018/19 eine Erweiterung gebaut, die aus rund 500 m langen Tunnels mit Nischen und Ausbuchtungen für neue Experimente besteht. Das vorhandene Fixpunktnetz musste zu diesem Zweck erweitert werden, wobei folgende Aufgaben im Vordergrund standen: Hochgenaue Bestimmung der 3D-Koordinaten der neuen Fixpunkte, Ermittlung der Auswirkungen des Baus der neuen Galerie auf die Fixpunkte in den angrenzenden Galerien, Folgemessungen zur Ermittlung der Veränderungen der Fixpunkte in den bestehenden Galerien, multiepochale Ausgleichung der Daten und entsprechende Visualisierung der erreichten Genauigkeiten, Zuverlässigkeiten und dreidimensionalen Verschiebungen.
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| Präzisions-Nivellement mit beleuchteten Latten, LS15 und der SW PCNIV von swisstopo |
Im Rahmen eines “Dienstleistung für Dritte – Projektes“ führte ein Team des IGEO die entsprechenden Messungen im Auftrag der swisstopo vom 2.-13.12.2019 mit grosser Sorgfalt und Präzision durch.
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| Präzisions-Tachymetrie mit TM30 und der SW PCTRI von swisstopo |
Die Präzisions-Nivellement-Messungen wurden mit dem neuen LS15 (σ 1 Km DN: 0.2 mm) durchgeführt; die Präzisions-Tachymetrie-Messungen mit dem TM30 (σ Hz: 0.15 mgon, σ D: 0.6 mm + 1 ppm); beide Instrumente sind von Leica Geosystems. Dazu wurden im Vorfeld umfangreiche Kalibrierungen bei den Instrumenten und dem Zubehör durchgeführt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
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| An vorderster Front – Präzision-Zentrierung auf Fixpunkt. |
Ziel ist es, eine Genauigkeit von < 1 mm zu erzielen, was eine Arbeit im Zehntel-Millimeter-Bereich erfordert. Wir sind gespannt auf die Resultate.
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| Projektplan Galerie 18 |
An dieser Stelle ein Dank an die Mitarbeiter der swisstopo in Wabern und vor Ort in St. Ursanne, welche die Vorbereitungen zu dieser anspruchsvollen Messkampagne unterstützen sowie an das Messteam, welches mit grosser Sorgfalt für die Datenerhebung verantwortlich war.
Weitere Informationen können den Webseiten der FHNW/IGEO https://web.fhnw.ch/habg/projekte/mont-terri und zum Projekt Felslabor Mont Terri https://www.mont-terri.ch entnommen werden.